Jetzt auf nach Westen!

Immer wieder schön.

07.12.- 10.12.2011 

nachdem es die letzten tage ruhig war vor st. georges, gab es auch nichts zu berichten. wir feierten begrüssungen und verabschiedungen. hier teilt sich die seglerschaft mal wieder entscheidend. die meisten segeln richtung norden, den antillenbogen weiter. also wir klarierten am mittwoch vormittag aus, was allerdings dauerte, weil zwei kreuzfahrtschiffe angelegt hatten. da wird jeder immigration officer gebraucht. nach 2 stunden hatten wir unsere papiere, das letzte geld in ec$ war ausgegeben und es konnte losgehen. um 12:45 gingen wir , nachdem das groß gesetzt war , ankerauf. es lief gleich gut dahin. platt vor dem wind, fuhren wir mit schmetterlingsbesegelung. das heißt, das groß wird z.b. auf der steuerbordseite gefahren und das vorsegel auf der backbordseite. damit kann man optimal den wind nützen. dieser kurs ist zwar immer etwas kibbelig, aber unsere selbststeueranlage ist da der große könner. es ging richtig klasse ab, keine wellen und zwar wenig wind aber genug um schön zu segeln, so kann es gerne 3 tage bleiben. natürlich blieb es nicht ganz so schön. der wind drehte etwas und wurde weniger. aber wir konnten segeln, wenn auch gemütlicher. abendessen wurde heute vorgezogen. wir versuchten auch gleich einem rhythmus in die wachen zu bekommen.

donnerstag morgens um 04:00 war allerdings der wind so ziemlich weg und wir starteten eine maschine. die lief bis um 08:00. es kam wieder eine nette brise und wir segelten weiter platt vorm wind.

Einmal kurz ausruhen.

den ganzen tag ging es gemütlich dahin ohne große vorkommnisse. nur eine kleine schwalbe hatte sich auf die reling gesetzt und ausgeruht. irgendwie ziehen wir die piepmätze an, liegt vielleicht an unserem schiffsnamen. etwas ist noch passiert. ich hörte im salon stehend ein aufschlaggeräusch und klack, klack und aus. dachte, musste mal nachschauen. ich habe nicht gleich etwas gesehen. da lag eine schraube neben der umlenkrolle von der fockschot. glück gehabt, gleich festgeschraubt. mehr aus langeweile spazierte ich über das vorschiff und sah zufällig eine beilagscheibe, relativ groß. wo kommt die denn her? sie war vom bolzen gefallen, der den baum mit dem mast verbindet. natürlich war auch die mutter herunter gefallen. die mutter hat sich, dem himmel sei dank, an unseren geöffneten verschlüssen (sind nämlich defekt) von unseren großen stauräumen am vorschiff verfangen. für diese große mutter hätten wir auf die schnelle keinen ersatz gefunden. der kiosk um die ecke hatte schon „geschlossen“. wir haben beilagscheibe und mutter wieder an ihren angestammten platz gebracht. hätte dumm ausgehen können.

An dem Verschluss hat sich die Mutter verfangen.

die zweite nacht fing mit richtig guter brise an. wir machten plötzlich 6-8 kn. wobei der nach westen setzende strom auch noch mitgeholfen hat. leider kam es wie in der nacht zuvor, der wind legte sich morgens schlafen. wir aber waren hellwach. also den kurs ein wenig ändern und das vorsegel auf die gleiche seite wie das groß, schiften sagt der segler.

Badenixe?

am nachmittag war duschtag. mit unserer pütz holten wir salzwasser und machten uns nass. anschließend eingeschäumt und wieder abgespült. zur belohnung gab es dann noch ein paar liter süsswasser und weg war der dreck.

Der passt schier nicht in den Rahmen.

freitag früh wieder ruhig. dann schreck in der morgenstunde. ein riesiger tanker kam direkt auf uns zu. maschine an und soweit möglich nach backbord ausweichen. der riesige dampfer kann nichts mehr an seinem kurs ändern, das dauert viel zu lange. wir konnten den schiffsnamen ganz leicht lesen. wir hätten nur einen kleinen kratzer am bug verursacht, wenn er uns getroffen hätte. die mannschaft hätte es nicht einmal bemerkt. wir segelten gemütlich dahin. am abend wurde der wind immer weniger und wir machten die maschinen an. wir wollten ja bei tageslicht in bonaire ankommen. also gas geben und durch. mit maschine, segel und strom unterstützung liefen wir dann bei 1800 umdrehungen 5,5-6 kn. die übliche routine bei den wachen. nur hubi hatte ein unangenehme begegnung mit einem fischer, vermutlich aus venezuela. er konnte gerade noch einem netz ausweichen und dann dem fischerboot. man weiß ja nie was die burschen so im schilde führen, was man in letzter zeit so gehört hat.

Salzproduktion in Bonaire.

samstag 10.12. morgens um 06:00 war dann endlich bonaire in sicht. es ist eine ganz flache insel . es wird salz produziert und die haupteinkommensquelle ist der tourismus. die unterwasserwelt ist top in der taucherszene. nr. 3 weltweit. mal sehen was noch übrig ist von vor 20 jahren.die letzten meilen im lee der insel konnten wir noch mal toll segeln. nach genau 3 tagen machten wir an einer mooring fest. das wasser ist glasklar und türkisblau. bin natürlich gleich ins wasser, wo erstaunlich viele kleine fische zu sehen waren.. vielleicht haben sie hunger, mal sehen. ein paar alte kekse ins wasser und die bunten fischchen umschwärmten mich. hier bleiben wir jetzt eine woche mindestens.

Viele hungrige Fische.

nachdem wir klar schiff gemacht hatten, ließen wir das dinghi zu wasser und fuhren zum einklarieren. alles völlig unkompliziert und ohne gebühren. ein wenig durch die stadt spaziert und dann wieder an bord. wir waren schon ziemlich müde.

heute gab es spaghetti mit gorgonzolasosse.


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