März 12 2010

Mit viel Wind nach Kuba

 

Guanajaausfahrt

9.3.-12.3.10

am dienstag 9.3. morgens um 9:00 holten wir den anker auf. werner gab uns noch mal letzte wettermeldungen durch. hatte sich nicht viel verändert. bob von der yacht VIVA war schon um 8:00 rausgefahren. hatte bereits 20 knoten wind. wir haben einen fehler gemacht, und nicht gleich ein reff eingebunden. das groß war ganz gesetzt und es ging durch die riffausfahrt. gleich heftige grundsee und geschaukle. nach einer halben stunde setzten wir die genua mit einem reff. der wind kam aus südost, was ja für uns gut war. nur hatte es weiterhin eine kurze steile see. damit wird auch ein katamaran nicht fertig. wir bewegten uns schon sehr heftig. nach der langen, ruhigen liegezeit in den bay islands, erst mal wieder gewöhnungsbedürftig. der wind nahm noch etwas zu, sodass wir schleunigst ein reff ins groß machen mussten. es dauerte einige zeit, bis wir wieder auf kurs gehen konnten. die bewegung am schiff war doch sehr heftig und es hat zum teil grausam geknallt, wenn die welle gegen das brückendeck geschlagen hat. unser trampolin hat sich nach kurzer zeit wieder verabschiedet. wir hatten allerdings vorher schon weitere sicherungsleinen angebracht. um es kurz zu machen, es wurde eine schlaflose nacht mit viel wasser übers schiff. es gab eigentlich keine salzfreie stelle mehr am boot. innen konnten wir es einigermaßen trocken halten. ein paar luken schwächelten leider ein wenig. essen war auf sparflamme. hatten noch gemüsesosse eingefroren, dazu ein paket spaghetti gekocht und fertig. der große hunger war nicht gerade ausgebrochen.

Navigationsdurcheinander

10.3.10

man schleppte sich durch die wachen und funktionierte. wind drehte etwas auf ost zurück. mussten mehr nordkurs gehen. es wurde eigentlich immer ungemütlicher. am vormittag ist uns dann zu allem auch noch die reffleine an der genua gerissen. hubi musste nach vorne und sie wieder zusammenknoten, um das segel wieder zu verkleinern. manchmal denkt man schon, man hat das pech an den händen. also weiter hart am wind. wir machten zum teil 8 knoten fahrt. das war das einzig gute, dass es dann schneller vorbei ist. im laufe des tages drehte der wind etwas auf südost zurück. aber leider ging es immer noch hart am wind mit einer konfusen see. wasser kam über und es hat weiter ans brückendeck geknallt. an schlaf war irgendwie nicht zu denken.

Vorbereitung zum Einklarieren

11.3.10

wind leider immer noch sehr stark und natürlich die welle. wir mussten am vormittag die reffleine ersetzen. hatten kein vertrauen mehr in die alte leine. hubi musste mal wieder nach vorne um das zu erledigen. hat uns leider wieder etwas höhe gekostet, da wir für solche arbeiten immer etwas abfallen. also danach wieder hart am wind. irgendwie wollten wir eigentlich nur noch ankommen. in der nacht auf freitag hat der wind etwas weiter nach süd gedreht. es wurde etwas leichter für das schiff und uns. wir konnten den kurs nach cienfuegos halten. wir verkleinerten die genua noch einmal, um nicht in der nacht in kuba anzukommen.

Yachtclub Cienfuegos

12.3.10

als die sonne aufging um ca. 6:30 sahen wir die insel. wir waren vielleicht froh. noch eine stunde und der spuk ist vorbei. die einfahrt ist gut betonnt und bereitete keine schwierigkeiten. um 8:00 fiel der anker vor der marina von cienfuegos. leider hatten sie keinen platz für uns am steg. wäre allerdings bei viel wind und müdigkeit auch nicht so ganz einfach gewesen anzulegen.

über funk versuchte ich die base nautico puerto zu rufen. mit meinem basic spanisch nicht so einfach. aber zuletzt fanden wir zueinander. hubi hat dann mit dem beiboot nacheinander den gesundheitsoffizier und den zollbeamten geholt, dann den hafenmeister und den mann von der immigration. zuletzt kamen sie noch mit 2 hunden an bord um nach drogen zu suchen. das natürlich alles mit dem dinghi. nach ca. 3 stunden war alles erledigt. wir waren einklariert. das ganze wäre am steg natürlich einfacher gewesen. als wir wieder festen boden unter den füßen hatten, kam der seemannsgang. ich bin richtig hin und her gewackelt. am nachmittag orientierten wir uns zunächst ein wenig an land. für montag brauchen wir ein auto um nach havanna zu fahren. zu hause bescheid geben wollten wir ebenfalls. geld musste noch gewechselt werden. aber das war alles kein problem. auf dem rückweg ging es in die kneipe bei der marina. ein frisch gezapftes bier als willkommenstrunk war genau das richtige. auch das zweite bier schmeckte noch sehr gut. um 16:30 kamen dann astrid und dietmar von der JOKER. wir hatten die beiden in florida kurz bevor wie zu den bahamas aufgebrochen sind, kennen gelernt. irgendwo trifft man die segler immer wieder. als es schon fast dunkel war, sind wir zurück an bord. ich habe uns dann noch tolle schnitzel mit kartoffelsalat gemacht.

3 sehr bewegte tage lagen nun hinter uns. morgen muss das schiff erst mal wieder auf vordermann gebracht werden. es ist nichts wirklich schlimmes passiert. freuen uns nun sehr auf unsere besuche und hoffentlich ruhige schöne liegeplätze vor den  kleinen inselchen. 

Marina Cienfuegos 22°07.5’N  080°27,2’W

Palacio Azul