Atitlansee
01.12.09
heute soll es mal etwas ruhiger zugehen. nach einem typischen frühstück mit eiern, schwarze bohnenpaste, nachos und roter sosse ging es in die stadt. einige gebäude wollten wir noch genauer anschauen. ich hatte noch meinen termin beim friseur und nachmittags sollte es weiter an den atitlansee gehen. am hauptplatz fanden wir eine kleine agentur, die günstig fahrten direkt nach san pedro anbot. wir ließen unsere rucksäcke im büro, damit wir uns frei bewegen konnten.
zunächst gingen wir in den convento de santa clara. die nonnen, die dort lebten, hatten wohl damals ein sehr lockeres leben, laut reiseführer. sie aßen gerne und gut und erfanden einige spezialitäten wie huhn in schokososse oder leckere mürbeteigplätzchen. der garten sah sehr schön aus, in der mitte ein toller brunnen und der obligatorische kreuzgang in einem kloster. eine sehr große küche stand noch in teilen .

St. Clara Klosterhof
weiter ging es zum heiligen hermano pedro kloster. ein franziskaner mönch, der sich um die armen und kranken der stadt gekümmert hat. ein wichtiger wallfahrtsort für die einheimischen. die klöster müssen damals enorm reich gewesen sein. die anlagen sind teils riesig. immer wieder schauten wir in die innenhöfe. oft beherbergen sie bildergallerien oder schmuckläden mit jadewerkstätten. das schönste aber war das hotel casa domenika. ein altes kloster, das zu einem hotel umgebaut worden ist, obere preisklasse! aber was sehr schön ist, man kann jederzeit, ohne eintritt die anlage besichtigen. sie haben sich sehr viel mühe gegeben um es so echt wie möglich wieder zu restaurieren. in einem großen saal , wird am 2.12. händels messias gespielt. leider sind wir da nicht in der stadt. nachdem ich nun wieder ordentlich aussehe , da ich beim friseur war, können wir dann weiter fahren. wir kommen aber noch mal zurück.
unpünktlich um 15:00, eigentlich war 14:00 angegeben, ging es los. vorher war noch ein riesenpallaver mit einem fahrgast, der wohl zu viel bezahlt hatte und das ganze rückgängig machen wollte. er ist wieder ausgestiegen und der rest wurde richtung san pedro gefahren. unterwegs klingelte ständig das handy unseres fahrers und es ging immer um diesen fahrgast. nach einer viertelstunde wollte der depp sogar umkehren. wir haben ihm aber schon klar gemacht, dass er das besser bleiben lässt. also ging es weiter, ein stück auf der pan amerikana. meine ersten pläne für eine reise nach mittel- oder südamerika habe ich einem buch aus meiner kindheit zu verdanken. es war ein großer bildband über die traumstrasse der welt. diese bilder haben mich immer wieder fansziniert. wenn ich mal groß bin, will ich auf der panamerikana fahren. nach vielen jahren habe ich wenigstens ein kleines stück geschafft. der weg nach san pedro war am ende, so die letzten 25 km, sehr kurvig und steil. wir sind zum teil mit nur 20 oder 30 kmh gefahren. so wurde es mal wieder dunkel und wir konnten die herrliche aussicht auf den see nicht genießen. In san pedro angekommen, standen schon die „schlepper „ bereit um uns ein hotel zu vermitteln.

Atitlansee mit Vulkan San Pedro
josé, führte uns durch enge gassen , zwischen kleinen häusern in ein hostel mit kleiner küche und einem schönen garten, was man so im finstern erkennen konnte. für umgerechnt 10Euro war es ok. das von uns eigentlich angesteuerte casa lobo, das ein deutscher führt, befindet sich etwas außerhalb. also blieben wir hier und schauen morgen weiter. dann gingen wir noch was essen und tranken unseren liter viktoriabier.
sehr müde fielen wir in die betten. um eins in der früh trommelte plötzlich jemand an unsere tür. ein junges pärchen wollte den schlüssel für ihr zimmer. hatten wir natürlich nicht. wir sind vielleicht erschrocken. dann haben sie nebenan ständig rumdiskutiert. zu guter letzt hat er wohl die oberlichten kaputtgeschlagen und konnte dann die tür öffnen. betrunken waren sie beide natürlich auch, wahrscheinlich auch bekifft, was in san pedro normal ist. um zwei war aber dann ruhe.